Besonders kleine Hunde zeigen oft eine dauerhafte, verängstigte Art mit ihrer Körpersprache. Die Rute wird versteckt, die Haltung ist geduckt und der direkte Augenkontakt wird vermieden. Sie reagieren mit Angst auf andere Menschen, Hunde und Gegenstände. Manchmal reagieren sie sogar auf ihr Herrchen verängstigt. Häufig ist der Grund dafür ein mangelndes Selbstwertgefühl des Hundes.
Viele Hundebesitzer wissen jedoch nicht, dass das verängstigte Verhalten des Hundes durch ihr eigenes Verhalten verschlimmert wird. Wenn ein Hund besonders verängstigt ist, ist die natürliche Reaktion des Hundebesitzers, diesen mit Streicheleinheiten und Sanftmut zu beruhigen. Da ein Hund nicht die kognitiven Fähigkeiten besitzt, dies richtig zu deuten, empfindet er das Streicheln als Belohnung für sein angsterfülltes Verhalten. In seiner Auffassung ist dies also das vom Herrchen erwünschte Verhalten und führt zu einer Belohnung.
Keine Belohnung, sondern Führung
In solchen Momenten brauchen Hunde keine Belohnung – was sie wirklich wollen, ist geführt zu werden. Der Mensch als Anführer seines Rudels kann dem Hund mit einer bestimmten und ruhigen Reaktion helfen, seine Angst zu überwinden. Man wird quasi zum Vorbild für das Tier – wenn man eine Gefahr oder eine angsteinflößende Situation ignorieren kann oder ihr mit Ruhe entgegentritt, dann adaptiert der Hund diese Einstellung und kann selbstbewusster und angstfreier agieren.