Manchmal ist das Leben einfach so: Man möchte gerne einen Hund haben, aber aus den unterschiedlichsten Gründen hat man sich dazu entschieden, selbst keinen Hund anzuschaffen. Sei es, dass der Partner absolut keinen Hund haben möchte, jemand in der Familie eine Hundehaarallergie hat oder man selbst einfach zu selten zu Hause ist, um sich wirklich um einen Hund kümmern zu können. Manchmal bedeutet Liebe dann auch Verzicht.
Das muss aber nicht heißen, dass man komplett mit der Hundehaltung abschließen muss. Es gibt viele Möglichkeiten, sich trotzdem mit Hunden zu beschäftigen und vielleicht sogar eine enge Bindung zu einem Hund aufzubauen.
In Tierheimen oder in Pflegestellen sitzen viele Hunde. Manchmal gibt es Hunde, die fast ihr ganzes Leben an einem Ort verbringen, an dem sie gepflegt und ausgeführt werden, von dem sie aber eigentlich nur weggeben werden sollen. Das sind traurige Schicksale, die man lindern kann, indem man für einen solchen Hund die Patenschaft übernimmt und sich um ihn im Rahmen seiner Möglichkeiten kümmert. Man kann ihn besuchen, mit ihm sprechen, mit ihm spazierengehen, ihm Spielzeug, Leckereien oder eine tolle Decke schenken… Eben alles für ihn tun, was er braucht, um zu spüren, dass es jemanden gibt, dem er wichtig ist. Natürlich kann es trotzdem geschehen, dass ein solches Tier nach Jahren doch noch ein Herrchen findet, das ihn aus dieser Situation holt und ihm ein Zuhause für sein restliches Leben gibt. Dann heißt es Abschied nehmen und ihm alles Gute wünschen. Schließlich war von Vornherein klar, dass man eine Station im Leben dieses Tieres ist. Vielleicht kann man mit dem neuen Besitzer eine Absprache treffen, dass man sein Patentier nach Absprache besuchen kann. Es wäre für beide Seiten wünschenswert.
Gibt es in Ihrer Nachbarschaft ältere Hundebesitzer? Vielleicht kommt man über die Möglichkeit einer Radonmessung ins Gespräch, denn Radon kann auch für Hunde gefährlich werden. Bei diesem Gespräch können Sie einfließen lassen, dass Sie als Hundesitter einspringen könnten, falls die Nachbarn verhindert sind. Sie können auch den Wunsch äußern, auf einen Spaziergang mitzukommen. Oder Sie bieten an, mit dem Hund auf einen Hundeübungsplatz zu gehen und dort einen Kurs im Hundesport zu belegen, der den Hund besser auslastet. Dies alles sollte man natürlich nicht direkt nach einer Begrüßung vom Stapel lassen. Wenn Sie aber vorbereitet sind, können Sie nach und nach Ihre Vorschläge an den Hundebesitzer bringen und wer weiß, vielleicht dürfen Sie bald den Hund für verschiedene Aktivitäten ausleihen.
Wie wäre es mit einem Teilzeithund? Wenn Sie an bestimmten Tag zuverlässig Zeit haben, können Sie diese Zeit einem Hundebesitzer anbieten, der seinen Hund sonst zu viel allein lassen müsste. So schlägt man drei Fliegen mit einer Klappe: Der Hundebesitzer weiß seinen Hund in guten Händen, Sie haben einen Hund, den Sie nur dann um sich haben, wenn es Ihnen passt, und der Hund hat Gesellschaft und übt sich in Flexibilität, weil er – nach einer Eingewöhnungszeit – in zwei Rudeln zurechtkommt.
Sie sehen, auch wenn Sie selbst keinen Hund besitzen können, heißt das nicht, dass Sie nicht mit einem Hund glücklich werden können. Und der Hund mit Ihnen!